Energieproduktion und -versorgung
Strom aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme enthält ein Potential für nachhaltiges Wachstum und Wohlstand wie keine andere Technologie. Diese Energieversorgung ist dezentral, autonom und deshalb auch demokratisch. Mit dieser Energiewende haben private, kommunale und regionale Energieerzeuger die Chance, die Marktmacht der Energiekonzerne zu brechen. Die entscheidende politische Aufgabe ist jetzt, den Übergangsprozess klug zu steuern. Die Dauer des Übergangs wird von Wissenschaftlern auf jeden Fall deutlich kürzer eingeschätzt als von Lobbyisten einer zentralistischen Energieversorgung. Sicher ist, am Ende übergeben wir den nächsten Generationen eine bessere Umwelt. Das ist die langfristige Vision – und dafür lohnt es sich zu kämpfen.
Nicht erst seit den schrecklichen Ereignissen in Japan wissen wir: Atomkraftwerke bergen höchste Sicherheitsrisiken und die Frage der Atommülllagerung ist weiterhin ungelöst. Die Eignung von Gorleben als Endlager steht spätestens durch die Erkenntnisse aus der Atommülllagerung in der ASSE radikal in Frage.
Deshalb fordert die SPD eine ergebnisoffene und bundesweite Suche nach einem geeigneten Endlager. Und klar ist auch: Krümmel darf nie wieder ans Netz.
Reaktorunfälle in Atomkraftwerken, Klimawandel, Ressourcenknappheit bei Erdöl und Erdgas, steigende Energiepreise: Diese Herausforderungen verlangen auch politische Antworten vor Ort. Nach wie vor gilt für die Lüneburger SPD: „Global denken - lokal handeln“. Für uns misst sich dieser neue Fortschritt in erster Linie daran, ob es gelingt, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger auf nachhaltiger Basis zu verbessern. Also ökologisch vernünftig, sozial gerecht und wirtschaftlich stark. Deshalb wollen wir den Energiebedarf senken, die Energieeffizienzpotentiale maximal nutzen, Erneuerbare Energien schneller ausbauen. Und wir haben ein anspruchsvolles Ziel: Wir wollen, dass Lüneburg bis zum Jahr 2020 zur „100-Prozent-Erneuerbare-Energie-Region“ wird. Bei der Stromversorgung haben wir schon über 35 % erreicht. Diese Energiewende wird aber nur dann erfolgreich sein, wenn sie von vielen Bürgern und Bürgerinnen mitgetragen wird: in den privaten Haushalten, Betrieben, Verwaltungen, Schulen und Vereinen.

Unsere Ziele:

• Den vermehrten Einsatz von Photovoltaik-, Biomasse-, Biogas-, Geothermieanlagen und
Wasserkraft weiter unterstützen und fördern.
• Ein partnerschaftliches Regionalwerk zur Erzeugung und zum Verbrauch regenerativer
Energien gründen.
• Dem Projekt Bürgersolaranlagen eine hohe Priorität einräumen; hierzu dient auch die
kostenlose Bereitstellung von städtischen Dachflächen.
• Für die Neubaugebiete mit Unterstützung der Investoren neue Energiefonds einrichten.
• Die gemeinsame Klimaschutzleitstelle von Stadt und Landkreis stärken, um innovative
Projekte auf den Weg zu bringen.
• Die Energieberatung durch die Verbraucherschutzzentrale weiterhin finanziell
unterstützen.
• Das Wissen unserer Leuphana-Universität nutzen.
• Die Klimawerker und andere heimische Handwerksbetriebe durch Fördertöpfe stärken.
• Die Kampagne Solar Lokal fortsetzen.

Umwelt- und Naturschutz
Die permanente Steigerung unseres materiellen Wohlstands geht häufig einher mit einer Schädigung der natürlichen Lebensgrundlagen, wie Boden, Wasser und Luft, und einer Beeinträchtigung unserer Erholungsräume. Eine fortschrittliche städtische Umweltpolitik darf sich aber nicht nur als Reparaturbetrieb verstehen. Vielmehr müssen nicht erwünschte Entwicklungen bereits in Planungs- und Entscheidungsprozessen erkannt und vermieden werden. Eine so verstandene nachhaltige Umweltpolitik ist Richtschnur für die Politik der SPD in Lüneburg. Mit unseren städtischen Parks, den öffentlichen Grünflächen, dem Kalkberg, den Kleingärten, den Waldgebieten, der Ilmenau, den Bächen und Seen in ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit werden wir behutsam umgehen, für die Bürgerinnen und Bürger und für künftige Generationen.
Wir beobachten, dass von Jahr zu Jahr die Zahl der Menschen steigt, die sich für Lebensmittel aus der Region und aus streng überwachter Bio-Produktion entscheiden. Sie wissen, dass Massentierhaltung, Pestizide oder gar gentechnisch veränderte Lebensmittel unsere Umwelt – und damit auch unsere Gesundheit – belasten. Deshalb ist es für die SPD wichtig, dass insbesondere das Angebot an regionalen Produkten in der Hansestadt Lüneburg erhöht wird.

Unsere Ziele:

Natur- und Landschaftsschutz
• Die Qualität von Parks, öffentlichen Grünflächen, Waldgebieten, Ilmenau-niederungen
und Kleingärten sichern und das Entwicklungskonzept für den Kurpark weiter umsetzen.
• Weiterhin dafür sorgen, dass im Rahmen von Bebauungsplänen sinnvoll vernetzte
Ausgleichsflächen geschaffen werden.
• Patenschaften für öffentliche Grünanlagen und Kinderspielplätze fördern.
• Bodenentsiegelungen zur besseren Regenwasserversickerung vorantreiben.

Wasserqualität und Gewässerschutz
• Die Ilmenau und ihre Nebenbäche als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) weiter
schützen.
• Die ausgezeichnete Qualität des Lüneburger Trinkwassers auch in Zukunft
sicherstellen.
• Den sparsamen Umgang mit Trinkwasser fördern.
• Brauchwasserkreisläufe in Betrieben und privaten Haushalten fördern.
• Durch hohe Qualitätsstandards in der Abwasserbehandlung die gute Wasserqualität
der Ilmenau gewährleisten.
• Die bestehenden Wasserschutzgebiete sichern.

Abfallbeseitigung
• Das Konzept der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung mit unserer Gesellschaft
für Abfallwirtschaft fortführen.
• Ökologische Konzepte zur Verwertung von Restmüll unterstützen.
• Die kompetente Abfallberatung sichern.
• Anreize zur Abfallvermeidung, Abfalltrennung und fachgerechten Entsorgung bieten.

Luft und Lärm

• Den Verkehrsentwicklungsplan mit dem Ziel innerstädtischer Verkehrsberuhigung
fortschreiben.
• Den Öffentlichen Personennahverkehr weiter verbessern.
• Innerstädtisch die Anzahl abgas- und lärmgeminderter Busse vergrößern.
• Den Radverkehr mit einem verbesserten Wegenetz und mehr Stellmöglichkeiten
fördern.
• Für optimalen Lärmschutz im Zusammenhang mit dem Schienenverkehr und der
geplanten A39 sorgen.

Nachhaltiger Konsum
• Die Qualität und Attraktivität der Wochenmärkte als wichtige regionale
Vermarktungsstandorte sichern.
• Geeignete Vermarktungskonzepte für regionale Produkte weiter unterstützen.
• Die Verbraucherzentrale mit ihrer Beratungskompetenz sichern.
• Sich dafür einsetzen, dass in Lüneburg geeignete Strategien für den fairen Handel
weiter entwickelt und umgesetzt werden.
• Die vielen Gruppen, die sich in diesem Bereich engagieren, weiterhin unterstützen.

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