Moria, das größte europäische Aufnahmelager von Geflüchteten, ist von einem Großbrand zerstört. Schon vor der Corona-Krise war das griechische Flüchtlingslager in einem katastrophalen Zustand. Das Camp, eigentlich ausgelegt für maximal 3000 Menschen, ist seit Monaten mit über 13 000 Geflüchteten maßlos überfüllt.

Der SPD-Ortsvereinsvorstand Lüneburg hat sich deshalb einstimmig der Forderung des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius angeschlossen, das Flüchtlingslager umgehend zu evakuieren. „Bei meinen beiden Besuchen auf Lesbos war die Situation in Moria schon völlig inakzeptabel. Nach diesem Brand jetzt vor dem Winter wird es Zeit, diesem unwürdigen, lebensgefährlichen Schauspiel ein Ende zu setzen,“ hatte Pistorius in dieser Woche gesagt.

„Beim Umgang mit Moria muss die Europäische Union endlich Solidarität zeigen“, fordert die Ortsvereinsvorsitzende Hiltrud Lotze; „Das Wegschauen der letzten Monate ist eine europäische Schande. Wir können aber in der aktuellen Situation nicht weiter auf eine europäische Einigung warten. Die Menschen brauchen jetzt Hilfe. Deswegen fordern wir Bundesinnenminister Seehofer zum Handeln auf. Er muss endlich seine Blockadehaltung aufgeben. Deutschland muss jetzt Flüchtlinge aufnehmen.“

„Dass unsere niedersächsische Landesregierung ihre Bereitschaft angekündigt hat, 500 Geflüchtete aufzunehmen, ist gut und richtig“, so der Ortsvereinsvorsitzende Carl Johann Niederste Frielinghaus. Und ergänzt: „In Gedanken sind wir bei den tausenden Geflüchteten, die in Moria unter menschenunwürdigen Umständen leben - wir wollen aber auch, dass praktische Hilfe geleistet wird.“

Mit den Mitgliedern des Ortsvereinsvorstands ist sich für die SPD-Stadtratsfraktion Friedrich von Mansberg einig: „Wir sind sehr froh, dass die Stadt Lüneburg bereits im Frühjahr besonders schutzbedürftige Kinder aus den überfüllten Lagern von der griechischen Insel Lesbos aufgenommen hat. Wir erwarten, dass auch jetzt freiwillig Flüchtlinge aus dem niedersächsischen Kontingent aufgenommen werden“