Gemeinsam mit vielen anderen Initiativen, Gruppen und Vereinen rufen wir als SPD-Ortsverein Lüneburg zur Teilnahme am Antikriegstag auf. Die Veranstaltung beginnt am Samstag den 29. August um 16 Uhr im Clamartpark.
Frieden bedeutet für uns Sozialdemokrat*innen mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist elementare Grundlage für eine zivilisierte Entwicklung unserer globalen Gesellschaft. Wir sind überzeugt, dass dauerhafter Frieden nur möglich ist, wenn strukturelle Konfliktursachen wie Hunger, Armut und Ressourcenmangel überwunden werden. Krieg darf kein Mittel der Politik sein.

Gerechtigkeit im Welthandel, die Abwendung der Klimakatastrophe, Sicherung der Ökosysteme und der Schutz vor Seuchen und Epidemien gehören für uns ebenfalls zu den globalen politischen Aufgaben in einer friedlichen und gerechten Welt.

Das Motto unseres ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt: „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts“ ist im Jahr 2020 so wichtig wie lange nicht mehr. Von der internationalen Bewegung „Black Lives Matter“ bis zu den Protesten gegen den gewaltsamen Diktator in Belarus - die weltweiten Friedenbemühungen sind für uns Teil internationaler Solidarität!

Das globale Erstarken von Nationalismus und Protektionismus, die Ausbreitung autoritärer, autokratischer und rechtspopulistischer Regime fördern die Entstehung einer neuen Weltunordnung. Wachsende Instabilität und die zunehmende Bereitschaft, die eigenen Interessen mit militärischer Gewalt durchzusetzen, prägen das internationale Geschehen.

Unsere Botschaft dagegen kann nur eine Botschaft des Friedens sein. Wir stehen deshalb an der Seite aller auf der Welt, die gegen Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung auf die Straße gehen. Wir stehen für eine wehrhafte Demokratie ein, die sich nicht abschottet, sondern durch internationale Kooperation auf Frieden setzt.

Wir stehen ein für Multilateralismus, also zur organisierten Zusammenarbeit von Staaten. Anderen Völkern begegnen wir mit Freundschaft, Offenheit und Respekt. Wir setzten auf Abrüstung, Rüstungskontrolle und Vertrauensbildung.

In Fragen der Erinnerungskultur, die im Zusammenhang mit dem Antikriegstag von Einzelnen wieder aufgegriffen wurden, sind wir grundsätzlich der Überzeugung, dass problematische Zeugnisse der Geschichte nicht verhüllt oder gar abgebaut werden sollen, sondern sichtbar gemacht, in ihren jeweiligen Kontext eingeordnet und erläutert werden müssen. Denn Denkmäler sind auch historische Quellen. Wenn sie abgeräumt sind, verschwinden auch die Fragen und erkenntnisleitenden Debatten, die man anhand ihrer führen kann. Damit gewinnen wir keine Erkenntnisse über Ursache und Wirkung von historischen Ereignissen, ganz im Gegenteil. Stattdessen müssen kritische Denkmäler zu „Gegen-Denkmälern“ werden.

Trotz der zum Teil unterschiedlichen Haltungen im Lüneburger Friedensbündnis rufen wir gemeinsam zur Teilnahme auf.

Denn die Lehre des Zweiten Weltkriegs gilt bis heute: „Nie wieder Krieg!“