Gedanken eines Insiders oder schlichtweg Unkenntnis?

Ich las diesen Leserbrief mit einiger Verwunderung. Wird dort ernsthaft von einer aufgeblähten Verwaltung gesprochen. Klingt mir sehr nach schlanker Staat blablabla. Erleben wir nicht gerade im Laufe dieser Pandemie was das Ausdünnen des Personals, nicht nur im Gesundheitsbereich, für schwerwiegende Folgen hat. Sind nicht auch die personell permanent unterbesetzten Schulen ein Beleg dafür umzudenken.

Da kommt aus Berlin das Geschenk Digitalpakt. Wird dieses dann in den Städten und Gemeinden ausgepackt, stellt man fest, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kosten genau bei diesen hängen bleiben. Dieses Problem müsste auch Herrn Mischke als ehemaligem Kommunalpolitiker bekannt sein. Allein durch zählen der Steckdosen, wird man geforderten Umbauten gerade in Altbauten nicht gerecht. Sei`s drum, die Stadt wartet zum Glück nicht bis die Finanzen von Berlin oder Hannover geklärt werden, sondern kommt ihrer Verpflichtung nach, das Geld bereitzustellen und somit die damit verbundenen Arbeiten nicht zu verzögern. Herr Mischke sollte sich, wenn er dann noch welche hat, bei ehemaligen Kollegen*Innen informieren. Die sind im Großen und Ganzen zufrieden mit der städtischen Vorgehensweise. Gleiches gilt auch für den Stadtrat mit wenigen Ausnahmen.

Ein aufpusten des Haushaltes durch die SPD findet deshalb nicht statt. Die große Mehrheit im Stadtrat begrüßt ausdrücklich, dass mehr als 20 Mio. € in den letzten Jahren in die Bildungseinrichtungen gesteckt wurden. Es handelt sich also nur um eine konsequente Fortführung dieser Politik. Der Blick über den Zaun in den Landkreis war gerade im Bezug auf die zusätzliche Förderung von Kindern und Eltern in der letzten Woche aufschlussreich. Unterstützung des notwendigen städtischen Zusatzprogramms für die Nachholbedarfe in schulischen und anderen Lebensbereichen durch den Landkreis Lüneburg Fehlanzeige.

Der OB Kandidatin Versäumnisse zu unterstellen, weil sie sich zu viel im Wahlkampf befindet, ist unterste Schublade. Ich ziehe den Hut vor allen Kandidaten und Kandidatinnen für die OB Wahl, die sich dieser Belastung aussetzen.

Jürgen Langmach