Im September 1945 fand der erste Bergen-Belsen-Prozess gegen deutsche Kriegsverbrecher statt, der von einem britischen Militärgericht vom 17. September bis zum 17. November 1945 in der MTV-Turnhalle Lindenstraße 30 in Lüneburg durchgeführt wurde. Dieser Prozess richtete sich gegen SS-Angehörige sowie einige Kapos des KZ Bergen-Belsen, die von der britischen Armee nach der Übergabe des Lagers Mitte April 1945 festgenommen wurden.

Dieser erste Kriegsverbrecher-Prozess auf deutschem Boden stieß international auf großes Interesse und wurde von rund 200 Journalisten und Prozessbeobachtern verfolgt. In diesem Prozess wurden auch Taten mitverhandelt, die Beschuldigte zuvor im KZ Auschwitz-Birkenau verübt hatten, und eine breitere Öffentlichkeit erfuhr dabei von Selektionen, Gaskammern und Krematorien.