Der Rücktritt stellt für Lüneburg eine ernsthafte Herausforderung dar und fällt in eine ohnehin schwierige Phase. Mit seinem Abgang hinterlässt Herr Forster zahlreiche Baustellen, die sowohl von ihm als auch der Oberbürgermeisterin ungelöst blieben.
Dringende Probleme wie die Unterbringung Obdachloser – etwa in Rettmer –, soziale Missstände im Stadtbild, die noch immer ungeklärte Finanzierung von Museen und Theatern sowie ein Stillstand in der Sportentwicklung sind allesamt Themen, die Aufmerksamkeit und Führung gebraucht hätten.
Dies ist bereits der zweite Rücktritt auf dem Posten des Sozialdezernats, welcher erneut auf Differenzen mit der Oberbürgermeisterin schließen lässt. Wenn man außerdem die vorzeitige Kündigung der ehemaligen Kämmerin betrachtet, zeigt sich ein bedenklicher Trend: Fast jedes Jahr verliert die Stadt eine wichtige Dezernatsleitung.
Die Oberbürgermeisterin muss sich fragen, ob dies dem Stil entspricht, den sie bei ihrem Amtsantritt versprochen hatte. Denn es ist deutlich zu erkennen, dass in ihrer Amtszeit nicht nur die Dezernent:innen, sondern auch leitende Kräfte der zweiten Reihe das Rathaus verlassen.
Die weitere Personalentwicklung im Rathaus und die allgemeine Zukunft Lüneburgs steht auf dem spiel. Die Oberbürgermeisterin hat es offensichtlich nicht geschafft, die Führungskräfte als Team aufzustellen und wird den Ansprüchen einer Verwaltungsspitze nicht gerecht.
Was die Nachfolge betrifft, setzen wir uns für ein transparentes Verfahren ein, in das die Fraktionen von Beginn an ernsthaft eingebunden sind. Bereits vor zwei Jahren hatte die Oberbürgermeisterin bei der Einstellung ohne Rücksprache eine einsame Entscheidung getroffen, was sich jetzt rächt.
Für Herrn Forsters Entscheidung empfinden wir Respekt. Er hat für sich erkannt, dass seine beruflichen Stärken in anderen Aufgabenfeldern liegen und er unter der Leitung von der Oberbürgermeisterin keinen Einfluss nehmen konnte – und hat daraus Konsequenzen gezogen. Wir wünschen ihm alles Gute für seinen weiteren Weg.